Annette Roth gibt uns in einem Interview über Teams einen Einblick in die Erzieher*innen-Ausbildung und in die Berufsaussichten als staatlich anerkannte*r Erzieher*in.
Warum sind Sie damals Erzieherin geworden?
Ich bin recht jung in die Erzieher*innen-Ausbildung eingestiegen und es war eher die Idee meiner Mutter als meine. Ich habe noch in Erinnerung, dass ich schon eine Weile gebraucht habe und gut prüfen musste, ob das wirklich meinen Beruf darstellt. Mittlerweile sind die Ausbildung und der Beruf der Erzieherin einfach meine Leidenschaft geworden.
Was hat Ihnen bei der Arbeit als Erzieherin besonders viel Spaß gemacht?
Als junge Erzieherin habe ich viel Freude daran gehabt, dass man so vielfältig kreativ sein konnte mit den Kindern, mit Materialien, und dass man Ideen einfach umsetzen konnte. Später, als ich dann etwas länger im Beruf war und auch mein Studium absolviert habe, kam noch das Interesse für das größere Ganze dazu, also für die Zusammenarbeit mit den Familien und für gesellschaftliche Einflüsse auf den Beruf.
Wo haben Sie vorher gearbeitet?
An der ANGELL Akademie arbeite ich erst seit September letzten Jahres. Zuvor war ich 17 Jahre lang an einer anderen Fachschule für Sozialpädagogik. Davor war ich als Sozialpädagogin an einer Beratungsstelle und in zwei Kindertageseinrichtungen als Erzieherin tätig.
Welche Fächer unterrichten Sie an der ANGELL Akademie?
Im 1BKSP unterrichte ich „Berufliches Handeln fundieren“ und im Unterkurs „Zusammenarbeit gestalten und Qualität entwickeln“. Im BK, im Unterkurs und im Berufspraktikum betreue ich noch Schüler*innen in der Praxis.
Welche Eigenschaften sollte man für die Ausbildung mitbringen?
Persönliche Kompetenzen sind für den Beruf sehr wichtig. Die Schüler*innen sollten neugierig sein und sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Sie sollten gegenüber den Themen Offenheit zeigen und sich mit ihrer Persönlichkeit einbringen. Die Auszubildenden müssen sich zu Beginn in zwei Ausbildungsorte einleben, die Schule und die Praxisstelle. Dazu braucht es etwas Geduld und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen.
Wie beurteilen Sie die Berufsaussichten und wo können Erzieher*innen überall arbeiten?
Ganz klassisch können Erzieher*innen in Kindertageseinrichtungen und Kinderkrippen arbeiten. Weitere Arbeitsfelder sind Grundschulförderklassen, Schulhorte, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Einrichtungen der Jugendhilfe (z. B. Heime), Krankenhäuser oder Mutter-Kind-Kurheime. Es gibt also ganz vielfältige Arbeitsbereiche für Erzieher*innen. Aufgrund dieser Vielfalt und des aktuell herrschenden Fachkräftemangels sind die Berufsaussichten sehr gut.