Anfang Mai nahm die Klasse 11d von Christoph Koch an einer spannenden Studie teil, die von Johanna Rückert, einer Psychologiestudentin, im Rahmen ihrer Bachelorarbeit durchgeführt wurde.
Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, wie die Gestaltung von Lernvideos das Lernverhalten und den Lernerfolg beeinflusst. Die Relevanz digitaler Lernmethoden nimmt stetig zu. Viele Schüler*innen nutzen Lernvideos von Plattformen wie SimpleClub oder Mr. WissenToGo, um sich auf Prüfungen vorzubereiten oder schwierige Themen besser zu verstehen.
Johanna Rückert wollte mit ihrer Studie klären, welche Art von Lernvideos effektiver ist: Videos, die emotional gestaltet sind, oder solche, die neutral gehalten sind. Im Rahmen der Untersuchung wurden zwei zentrale Fragen gestellt. Zum einen ging es um die Gestaltung des Lernvideos: Ist ein emotional gestaltetes Lernvideo effektiver als ein neutrales? Die Schüler*innen sahen entweder ein Video in warmen Farben mit Hintergrundmusik und einer Rahmengeschichte oder ein schlichtes Schwarz-Weiß-Video ohne solche Extras. Zum anderen wurde untersucht, ob die Schüler*innen Pausen besser nutzen, wenn sie dazu instruiert werden.
Eine Gruppe erhielt Tipps, wie man Pausen effektiv nutzen kann, während die andere Gruppe lediglich ein allgemeines Video über YouTube und TikTok sah. Nach dem Ansehen des jeweiligen Videos mussten die Teilnehmer*innen zwölf Fragen beantworten, die ihren Lernerfolg messen sollten. Diese sogenannten Posttest-Fragen dienten dazu, festzustellen, ob die Gestaltung des Videos und die Pauseninstruktion das Verständnis und die Erinnerung der Lerninhalte beeinflusste.
Johanna Rückert hatte zwei Hauptannahmen: Erstens, dass ein emotional gestaltetes Lernvideo zu besseren Posttestergebnissen im Vergleich zu einem neutralen Video führt. Zweitens, dass Schüler*innen, die eine Instruktion zur effektiven Nutzung von Pausen erhalten, bessere Ergebnisse erzielen als diejenigen ohne solche Anweisungen. Zusätzlich wurden die Schüler*innen gebeten, Notizen und Beispiele während der Pausen zu erstellen.
Diese Aufzeichnungen sollten zeigen, wie gut sie neuen Lernstoff mit ihrem bestehenden Wissen verknüpfen konnten, ein Prozess, der als Elaboration bekannt ist. Die Studie erfasste auch demografische Daten wie Alter, Geschlecht und Motivation der Schüler*innen. Diese Informationen waren wichtig, um mögliche Störvariablen zu identifizieren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten.
Zum Beispiel könnten ältere Schüler*innen oder solche mit mehr Unterrichtserfahrung in einem bestimmten Fachbereich bessere Posttestergebnisse erzielen. Die Teilnahme der Klasse 11d an dieser Studie war für die Schüler*innen sehr interessant. Die Ergebnisse könnten wertvolle Erkenntnisse für die Gestaltung zukünftiger Lernmaterialien liefern und das digitale Lernen effektiver gestalten.
Johanna Rückert zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Studie und hofft, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen werden, das Lernen mit digitalen Medien zu verbessern. Die Klasse 11d hat somit einen wichtigen Beitrag zur Bildungsforschung geleistet.
Christoph Koch unterstrich, dass die Teilnahme an der Studie darüber hinaus nahtlos in ein anderes Forschungsprojekt der Klasse integriert werden kann, um die Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten aus einer zusätzlichen Perspektive zu betrachten. Dabei haben die Schüler*innen die Möglichkeit, ein weiteres Forschungsthema zu wählen, in dem sie empirische Untersuchungen durchführen: von der Formulierung einer Hypothese über die Entwicklung eines Forschungsdesigns und Fragebogens bis hin zur Durchführung, Auswertung und Präsentation der Ergebnisse.