Andrea Dettinger unterrichtet seit 2008 Mathematik an der ANGELL Akademie. Im Interview über Teams verrät sie, welchen Beruf sie ausgeübt hat, bevor sie Lehrerin wurde und welche Dinge ihr beim Unterrichten am Herzen liegen.
Was haben Sie gemacht, bevor Sie Lehrerin wurden?
Bevor ich Lehrerin wurde, habe ich Mathematik mit dem Nebenfach Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach dem Studium habe ich in einer Softwareentwicklungsfirma in Basel gearbeitet.
Warum haben Sie sich für diese Tätigkeit entschieden?
Damals war die Softwarebranche im Aufbau gewesen, es gab nur wenige Softwareentwickler und Programmierer. Ich habe zwar nicht Informatik studiert, weil dieser Studiengang erst im Aufbau war, habe aber in meiner Diplomarbeit selbst programmiert. Ich konnte mir gut vorstellen, in diese Branche zu gehen, weil es mich interessiert hat. Zudem habe ich Einblicke in kaufmännische Bereiche wie Auftragsbearbeitung und Finanzbuchhaltung bekommen. Das Studium der Wirtschaftswissenschaften ist eigentlich eher theoretisch angelegt, praxisnahe Erfahrungen habe ich in der Softwareentwicklungsfirma gemacht.
Wie kam es, dass Sie dann Lehrerin wurden? Wie kamen Sie an die ANGELL Akademie?
Ich finde es sehr bereichernd, wenn man in verschiedenen Lebensabschnitten unterschiedliche Dinge macht. Es ist abwechslungsreicher, sich auf Neues einzustellen. Während des Studiums habe ich bereits den Gedanken gehegt, Lehrerin zu werden. Weil es aber so viele Lehrer*innen gab, habe ich mich zunächst anders entschieden. Später habe ich an einer Fachschule für Sozialpädagogik in Lahr als Dozentin für Mathematik angefangen. Als ich die Lehrerlaubnis für das Fach Mathematik erhielt, war ich sehr froh. Kurze Zeit später las ich zufällig eine Anzeige der ANGELL Akademie, welche Mathematiklehrer*innen suchte. Ich bin sehr gerne Lehrerin an dieser Schule, gerade weil es mir auch ein besonderes Anliegen ist, junge Menschen intensiv auf ihrem Lebensweg zu begleiten.
Inwiefern hilft Ihnen Ihr Praxishintergrund für Ihren Beruf als Lehrerin? Wie fließen diese Erfahrungen in Ihre Arbeit ein?
Ich stehe sehr hinter dem Konzept der beruflichen Schulen und dass man mehr Praxisbezug hat. Durch meinen Praxishintergrund sehe ich, wo man welche Inhalte brauchen kann. Viele denken, Mathematik sei ein total theoretisches Fach und fragen sich, wofür man das brauche. Doch es vermittelt eine Denkweise, die auch in anderen Bereichen hilfreich ist. Mir hat es geholfen, mich in der Softwareentwicklung zurechtzufinden. Meine persönliche Herausforderung ist es, mich auf unterschiedliche Menschen in der Schule einzulassen und diese für mein Fach zu begeistern.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besonders viel Spaß?
Das Arbeiten mit jungen Menschen, ihre Denkweise nachzuvollziehen und zu verstehen. Ich finde es sehr bereichernd, unterstützend für sie da zu sein, wo es gebraucht wird, ihnen eine Hilfe zu sein und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Was liegt Ihnen beim Unterrichten besonders am Herzen?
Natürlich liegt mir am Herzen, dass ich meine Themen vermitteln kann und sie auch ankommen. Ich möchte den Menschen gerne Denkanstöße geben und finde es wunderbar, wenn jemand ein Aha-Erlebnis hat oder das Fach plötzlich anders sieht als vorher. Ich finde es schön, wenn ich jemanden begeistern kann.