Durch einen echten, gut erhaltenen Schützengraben des Ersten Weltkriegs wandern - das klingt in erster Linie spannend. Ist es auch, wie die Schüler:innen der 11b und 11c gemeinsam mit ihren Lehrer:innen Herrn Hippchen, Frau Schwarz und Frau Merkle feststellen konnten.
Es ist aber noch viel mehr: es ist eindrücklich. Auch bei schönstem Wetter erinnert die Kraterlandschaft am Hartmannweilerkopf im französischen Elsass an die vielen Granaten, die hier zu Abertausenden in den Kriegsjahren 1914-1918 einschlugen.
Vier Jahre Stellungskrieg bedeuten, dass dass die Frontverläufe nahezu unveränderten blieben und die Gräben immer weiter befestigt wurden. Auf der Wanderung durch die ehemaligen Schützengräben konnten die Schüler:innen demnach so einiges wahrnehmen: Zum Beispiel, dass 1m Breite mit Rucksack schon ganz schön eng sein kann. Auch, wie gruselig dunkel die erhaltenen Beobachtungsposten noch immer sind.
Dass 4m Abstand zwischen den deutschen und französischen Schützengräben bedeutete haben muss, man lebte fast nebeneinander, hörte sich gegenseitig, mal lachen, mal sterben. An kaum einem anderen Ort des Ersten Weltkrieges ist die gemeinsame deutsch-französische Erinnerungskultur so ausgeprägt wie hier. Schon direkt nach Ende des Krieges wanderten die früheren Gegner auf den Bergen, auf denen sie einige Jahre zuvor so großes Leid durchlebt hatten.
Die zufälligen Begegnungen führten zu organisierten Veranstaltungen, das dortige Mahnmal steht nicht im Zeichen eines kriegerischen Triumphes, sondern soll "den Überlebenden einen Ort der Besinnung" bieten. Und so lernten die Schüler:innen der 11b und 11c, dass Erinnerungsarbeit nicht an nationalen Grenzen haltmacht. Sie erfordert eine gemeinsame Anstrengung und das Bewusstsein, dass die Lehren aus der Vergangenheit auch für die Zukunft von großer Bedeutung sind.
EIn Bericht von Charlotte Merkle